Das Aufnahmegespräch
Besonders die Aufnahme eines unter dreijährigen Kindes („U3“ Kindes) benötigt ein intensives Aufnahmegespräch mit den Eltern. Das Aufnahmegespräch wird in unserer Einrichtung anhand eines Aufnahmebogens geführt, der Fragen über Entwicklung, Gewohnheiten und die familiäre Situation des Kindes beinhaltet. So erhält die zukünftige Erzieherin schon viele Informationen über das Kind, die ihr während der Eingewöhnungszeit dienlich sein können. Zum anderen möchten wir die Eltern als Partner in unsere pädagogische Arbeit einbinden. Sie sollen merken, dass sie mit ihren Anliegen und Sorgen verstanden werden.
Regelmäßiger Austausch über die Entwicklung des Kindes
Ein regelmäßiger Austausch zwischen Eltern und Erzieherin ist für eine positive Entwicklung des Kindes von höchster Wichtigkeit. Hierbei kann es sich um spontane „Tür - und Angelgespräche“ oder geplante Elterngespräche handeln. Die Basis einer guten Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und unseren pädagogischen Kräften ist ein offener, ehrlicher und vertrauensvoller Umgang miteinander.
Ein sanfter Übergang vom Elternhaus in den Kindergarten liegt uns besonders am Herzen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass jedes Kind einen eigenen Zeitraum benötigt, um sich einzugewöhnen und eine vertrauensvolle und stabile Bindung zur Erzieherin aufzubauen. Darum überlegen wir schon beim Aufnahmegespräch die Gestaltung des Eingewöhnungsprozesses des Kindes und weisen darauf hin, dass die Beteiligung der Eltern von großer Wichtigkeit und unbedingt notwendig ist.
Unser pädagogische Fachpersonal nimmt sich Zeit, um die Kinder im allgemeinen Gruppengeschehen, in Kleingruppen oder einzeln zu beobachten. Der Blick ist dabei auf die kindlichen Bildungsprozesse und die Selbstbildungspotenziale gerichtet. Es ist nicht nur wichtig, was für Erfahrungen das Kind macht, sondern auch wie es sie macht. Unsere Beobachtungen lassen es zu, Besonderheiten einzelner Kinder zu erkennen und diese entsprechend zu fördern. Somit ist wahrnehmende Beobachtung Voraussetzung für das pädagogische Handeln. Die wahrnehmende Beobachtung dokumentieren wir anhand von Fotos und kleinen Entwicklungsgeschichten in sogenannten Portfolios.
Unsere pädagogische Arbeit berücksichtigt, dass die Kinder Anreize für folgende Tätigkeiten benötigen:
Diese Tätigkeiten sind für die (Selbst-) Bildung und Entwicklung der Kinder von höchster Bedeutung. Denn Kinder sind von Beginn an aktive, interessierte Lerner. Schnell und umfassend lernen sie mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen, die sie von Geburt an sammeln, nehmen sie die Welt wahr und entdecken sie. Dabei spielen vor allem die sinnliche und emotionale Wahrnehmung, sowie verschiedene Formen der inneren Verarbeitung eine wichtige Rolle. Man spricht hierbei von Selbstbildungspotenzialen. Sie sind Ausgangspunkt für das, was das Wahrnehmen, Können, Wissen und Denken des Kindes ausmacht. Alles, was das Kind wirklich kann, beruht auf der Entwicklung von Selbstbildungspotenzialen.
Um eine gute Entwicklung der Kleinkinder gewährleisten zu können, betreuen wir mehrere „U-3 Kinder“ in einer altersgemischten Gruppe. Sie beobachten ihr Umfeld und ahmen Dinge nach, die andere Kinder schon können. Durch die Lernanreize, die sie durch ältere Kinder erhalten, erwerben sie ein hohes Maß an Selbstständigkeit. Mit Gleichaltrigen können sie gemeinsam selbsttätig ihre Umgebung erkunden, Neues entdecken, miteinander auf ihre Weise kommunizieren und sich gegenseitig wahrnehmen. So wird auch das Selbstbewusstsein und die Bereitschaft auf andere zu zugehen gesteigert.
Rituale sind für Kinder sehr wichtig. Sie helfen ihnen, den Tagesablauf mit seinen Regelmäßigkeiten kennen zu lernen und sich langfristig daran zu orientieren. Deshalb achten wir darauf, dass sich bestimmte Dinge täglich wiederholen. So z.B. die morgendliche Begrüßung, der gemeinsame Schlusskreis oder die Ruhephase nach dem Mittagessen. Auch Rituale, die die Kinder von zu Hause kennen, versuchen wir aufzugreifen. Diese kleinen Regelmäßigkeiten geben den Kindern eine geordnete Struktur vor und vermitteln gleichzeitig das beruhigende Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit.
Die Raumgestaltung hat großen Einfluss auf die kindliche Entwicklung. Unsere Räume sind hell und freundlich, so dass sich die Kinder geborgen und wohl fühlen können. Durch unsere Raumgestaltung sollen die Gefühle, Stimmungen und Handlungen der Kinder positiv beeinflusst werden. Durchdacht gestaltete, den Kindern zugängliche Räume fördern.
Kinder nehmen Räume vor allem durch Bewegung und mit allen Sinnen wahr. So bietet unsere Einrichtung vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, sowohl innen als auch auf dem Außengelände, die den Kindern körperliche Wahrnehmungserfahrungen ermöglichen. Ebenso wichtig ist die Unterteilung der Räume, die jüngeren Kindern ermöglicht, sich ungestört und sicher aus dem Gruppengeschehen zurück zu ziehen. Dies können kleine Höhlen, Kuschelecken oder abgetrennte Spielecken sein. Bei der Raumgestaltung berücksichtigen wir, dass die Kinder jederzeit Blickkontakt zu ihren Bezugspersonen halten können.
Bei der Dienstplangestaltung berücksichtigen wir, dass die Bezugspersonen den Kindern in ihrer Anwesenheit zur Verfügung stehen. Sicher gebunden fühlt sich ein Kind, wenn es zuverlässige Erfahrungen machen kann. Darum ist es uns wichtig, dem Kind eine gleichbleibende Bezugsperson „an die Hand zu geben“. Die Erzieherin wird mit Feingefühl die Signale des Kindes wahrnehmen und angemessen darauf reagieren. Das Kind soll Geborgenheit erfahren und sich sicher fühlen. Mit zunehmender Sicherheit erkundet das Kind seine Umgebung und baut so auch Kontakte zu anderen Erzieherinnen auf. Aber auch für die Eltern ist es wichtig, einen gleichbleibenden Ansprechpartner zu haben, der ihnen über das Tagesgeschehen und die Entwicklung ihres Kindes Auskunft geben kann.
Unser pädagogisches Personal hat sich durch Zusatzausbildung an einer Fachschule oder Fortbildungen beim Caritasverband und des Gesundheitsamtes des Kreises Aachen, für die „U3 Betreuung“ qualifiziert. Durch intensive Teamarbeit profitieren die Mitarbeiterinnen von den fachlichen Kenntnissen und Erfahrungen der Kolleginnen.
Die Grundeinstellung des gesamten fachlichen Personals ist eine bejahende Haltung zur U3-Betreuung und prägt schließlich auch das Verhältnis zu Kind und Eltern.
Wickeln ist nicht nur „Hygiene“, sondern ein höchst pädagogischer Vorgang. Hier entsteht eine intensive Vertrauensbasis zwischen Kind und Erzieherin. Deshalb wird diese Tätigkeit von der Bezugsperson an einem separaten, gemütlich gestalteten Wickelplatz übernommen. Die Erzieherin kennt die Wickelrituale des Kindes und durch Wickelspiele, singen und Sprache entsteht eine Bindungsverstärkung zwischen dem Kind und der Bezugsperson. Die persönlichen Hygieneartikel des Kindes befinden sich in einem eigenen Behältnis unmittelbar am Wickeltisch. Nach dem Mittagessen putzen wir mit den Kindern die Zähne, da Zahnpflege schon im Kleinkindalter sehr wichtig ist. Die Kinder werden von uns langsam an die eigene Körperpflege herangeführt. So sollen sie in ihrem eigenen Tempo lernen, sich selbstständig die Nase zu putzen, den Po abzuwischen und die Hände zu waschen.
Die Sauberkeitserziehung ist ein Prozess, der bei jedem Kind sehr unterschiedlich verläuft. Deshalb ist uns hier ein enges Zusammenwirken zwischen Elternhaus und Tageseinrichtung sehr wichtig, damit durch klare Absprachen das Kind die gleichen Orientierungspunkte erhält.
Im Gruppenalltag sind für die Kinder verschiedene Ruhezonen und Rückzugsmöglichkeiten gegeben, damit jedes Kind möglichst sein individuelles Ruhebedürfnis ausleben kann. Nach dem Essen findet eine Ruhephase für alle Tagesstättenkinder statt. Die Kinder müssen nicht schlafen, sondern sie haben die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen. Ein eigenes Kissen, Schmusetier geben dem Kind ein vertrautes Gefühl.